

Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist seit mehreren tausend Jahren in vielen Kulturen bekannt, jedoch mit der Zeit ein wenig in Vergessenheit geraten. Im 20. Jahrhundert erwachte neues Interesse an diesem Wundertierchen.
Die Wirkung der Blutegel geht weit über die lokale Blutentziehung und ihre erstaunenden Effekte hinaus. Der Inhalt des Speichels besteht aus mehr als 100 verschiedenen Enzymen, die er beim Saugen und vor dem Loslassen abgibt. Die bekanntesten sind: Hirudin (gerinnungshemmend), Calin (ausgiebige Nachblutung), Hyaluronidase (antibiotisch), Histamin (bessere Durchblutung), Serotonin (Stimmungsaufhellung). Daraus ergeben sich bei den Menschen, wie auch bei den Tieren viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten:
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Arthrose
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Abszesse
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Hufrehe
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Bandscheibenvorfälle
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Entzündungen aller Art
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Ekzeme
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Sehnenzerrungen/-entzündungen
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Bänderverletzungen
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Hufrollenerkrankungen
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Blutergüsse
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Quetschungen / Prellungen
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Nach Operationen
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Mauke, Hautveränderungen jeglicher Art
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Sattel- und Gurtdruckstellen (Symptombehebung)
Tritt bei einem Tier einer oder mehrere der folgenden Punkte auf, sollte keine Therapie mit Blutegeln durchgeführt werden:
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Anämie (Blutarmut)
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Arterielle Verschlusskrankheiten
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Blutgerinnungsstörungen
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Blutverdünnenden/ blutgerinnungshemmenden Medikamenten
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Bösartige Tumorerkrankungen
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Diabetes mellitus
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Infektiöse Hautkrankheiten
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Fieber
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Histaminunverträglichkeit
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Unterernährung
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Leukämie
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Magengeschwür
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Einnahme von Schmerzmittel ​​​​​​​
Informationen zur Therapie:
Der Biss des Egels wird als nicht sonderlich schmerzhaft empfunden, kann jedoch trotzdem zu anfänglichen Abwehrreaktionen führen.
Sitzt der Egel einmal fest sollte man ihn am Tier lassen bis er sich selber fallen lässt. Das kann bis zu einer Stunde oder auch noch länger andauern. Der Egel darf auf keinen Fall gewaltsam entfernt werden, dies wäre kontraproduktiv.
Durch die herabgesetzte Blutgerinnung blutet die Bissstelle noch bis zu 24 Stunden nach. Ein Verband ist bei Tieren im Normalfall nicht nötig. Die Durchblutung bleibt noch für weitere 3 bis 5 Tage erhöht.
Für die Blutegeltherapie verwende ich ausschließlich Blutegel aus einer Blutegelzucht. Damit ist gewährleistet, dass die Blutegel steril und somit für den medizinischen Einsatz geeignet sind.
Vorbereitung auf die Blutegeltherapie:
Es sollten mindestens 2 Tage vor der Behandlung keine Duftstoffe, Shampoos oder Salben benutzt werden, vor allem an den Stellen, an denen die Blutegel angesetzt werden sollen. Sie beissen sonst nur sehr schlecht oder sogar gar nicht. Auch bei der Behandlung mit Antibiotika- oder Cortisongaben beißen die Blutegel nicht. Es sollte so lange mit der Therapie gewartet werden, bis die Medikamente abgesetzt wurden, bzw. die Wirkung nachlässt.
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WICHTIG:
Die Blutegeltherapie ersetzt keinen Tierarzt, ich stelle auch keine Diagnosen. Im Akut -und Notfall ist immer sofort der Tierarzt zu rufen. Die Therapie kann jedoch andere Therapien ergänzen und eine wertvolle Unterstützung zur Schulmedizin sein.
